Rohstoffe – Kraftquellen …

Für aktivierende Energien in der Beratung hat die Alltagssprache treffende Begriffe und Bilder. Ebenso für die Phase der Besinnung vor einer beabsichtigten Veränderung: Kraft schöpfen, Luft holen, sich vergewissern, Mut fassen, Rückhalt spüren.

Nach der Formulierung des Auftrags und der ersten Zielsetzung  folgt in einem psychologisch fundierten Beratungsprozess die Klärung von Ressourcen. Konkret bedeutet dies, eigene Leistungen und Erfolge sowie mögliche Unterstützung im persönlichen Umfeld ins Bewusstsein zu holen. Durch die biographische Reflexion persönlicher Erfahrungen und Fähigkeiten können diese als Lösungswerkzeuge (Kompetenzen) in weiteren Lebensbereichen eingesetzt werden.

Dies ist auch ein wesentlicher Schritt, um Überlastung und Erschöpfung vorzubeugen und die persönliche Arbeits- und Lebensbalance zu verwirklichen. Strategien für den konstruktiven Umgang mit Stress lassen sich in kognitiver wie emotionaler Hinsicht über die Wahrnehmung eigener Ressourcen erarbeiten. Ein klares Ziel und strukturierte Umsetzung führen zu stetigen Erfolgen und zur Steigerung des Selbstwertgefühls.

Ressourcenorientierung als Paradigma der systemischen Beratung legt den Fokus auf die Entdeckung, Formulierung und Aktivierung von Kraftquellen. Dies dient dem übergeordneten Ziel, Ideen zu entwickeln, Möglichkeiten zu eröffnen und die eigene Handlungsfähigkeit zu steigern.

Was ist Kompetenz?

Kompetenz ist das, was man braucht, um sich selbst gut einzuschätzen, stimmige Entscheidungen zu treffen, die eigene Entwicklung zu planen, beruflich voranzukommen, privat in Balance zu sein, neue Horizonte zu entdecken, überraschende Lösungen zu entwickeln, an seinem Profil zu arbeiten, kurz: um sein Leben erfolgreich gestalten zu können.

Das klingt nach sehr viel. Wie ist das überhaupt zu erreichen?

Die Antwort ist recht einfach: Kompetenzen erwirbt jeder Mensch schon sein ganzes Leben lang. Lebenslanges Lernen ist Fakt. Es geschieht auch ungeplant, teils unbewusst und in allen Lebensbereichen. Die Ergebnisse des impliziten Lernens sind für einen selbst schwer zu erkennen und zu formulieren. Oft sind einem die eigenen Fähigkeiten verborgen oder schon zu selbstverständlich. Mit professioneller Begleitung, biographischer Reflexion und analytischem Blick auf die Lernerfahrungen und persönlichen Stärken lassen sich Kompetenzen abstrahieren, individuell formulieren und auf neue Anforderungen transferieren.

Das Rohmaterial für die eigenen Kompetenzen liegt in den individuellen Lernerfahrungen in allen Lebensbereichen. Durch systematische Rekonstruktion lässt sich diese Erfahrung als Handlungskompetenz bei der weiteren Gestaltung des eigenen Werdeganges einsetzen.