Biographische Ressourcen aktivieren

Halbtages-Workshop am SAMSTAG, 16. Februar 2019, Beginn 10-14 Uhr

„Wenn ich wüsste, was ich kann.“
Dieser Gedanke mag aufkommen, wenn wir anerkennen, dass die Bedeutung und das Ausmaß impliziter Lernerfahrungen im Laufe des Lebens zunehmen. So lässt sich im Umkehrschluss die eigene Biographie als Quelle von wertvollen Erfahrungen begreifen, die auch für zukünftige Herausforderungen nützlich sein können. Genau diese Ressourcen zu konkretisieren und zu aktivieren dient die biographische Kompetenzrekonstruktion. Dieser Ansatz kombiniert eine strukturierte biographische Reflexion mit kompetenzfokussiertem Fragen und ressourcenorientiertem Reframing.

In diesem Workshop erfahren Sie, wie eine biographische Kompetenzrekonstruktion funktioniert und was aus psychologischer Sicht für die Fundierung einer persönlichen Entscheidung wichtig ist. Sie lernen Methoden kennen und bekommen Reflexionsimpulse, die Sie teils im Workshop ausprobieren und teils darüber hinaus für sich mitnehmen können.

https://www.kitchen2soul.com/index.php/veranstaltungsartikel/item/403

Ergänzendes Material zur Kompetenzwerkstatt

Stärkenkarten:
Herausgegeben vom KJR Esslingen, erhältlich beim Schneider Verlag Hohengehren

Stärkenheft („Stärken – Kompetenzen – Qualifikationen“):
Herausgegeben von und erhältlich bei der Jugendstiftung Baden-Württemberg

Traumberufekarten: Was will ich werden?
Herausgegeben vom KJR Esslingen, erhältlich beim Schneider Verlag Hohengehren,
erhältlich ist dort auch das Begleitheft.

Praxisbox Werte vermitteln:
Herausgegeben und erhältlich beim KJR Rems-Murr

Lernerfolg ist lernbar:
Erhältlich bei amazon

Rahmenkonzept für Berufsorientierung

Hier stelle ich Ihnen meinen Artikel zur Kompetenzwerkstatt als Methode und Rahmenkonzept für die schulische Berufsorientierung als Download zur Verfügung.

Fazit der Argumentation ist:

Kompetenzwerkstatt bedeutet wirksame Persönlichkeitsentwicklung für Jugendliche im Hinblick auf die Berufswahl. Die Methode ist anschlussfähig an die Projektprüfung, die Profil- und Leitbildentwicklung einer Schule und an die Konzepte Ressourcenförderung und selbstgesteuertes Lernen. Sie erfüllt die Qualitätskriterien für schulische Berufsorientierung und liefert dazu ein schlüssiges Rahmenkonzept.

KW als Rahmenkonzept für BO

hier die Links zur Literatur:

Checkliste „Gelungene Berufsorientierung …“

BIBB: Basisartikel Berufsorientierung

Stärkenheft der Jugendstiftung Baden-Württemberg

Antonovsky: Salutogenese

Aktuelles Zitat eines Seminarteilnehmers: „Neben der Coachrolle für die Begleitung der Schüler bei der Stärkenreflexion fühle ich mich auch wie ein Orientierungs-Manager, weil ich die Notwendigkeit sehe, die vorhandenen Bausteine für die Berufsorientierung zu beurteilen und auszuwählen. Das Seminar zur Kompetenzwerkstatt hat mir dabei weiter geholfen. Stärkenarbeit und die Vor- und Nachbereitung der Praktika sehe ich als wichtige Faktoren, damit bei den Schülern von den ganzen Aktivitäten etwas hängen bleibt.“

 

Die kompetente Persönlichkeit

Drei Bereiche sind für die umfassende und psychologisch fundierte Beschreibung einer Person relevant: Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und Denkstile. Da alle drei Bereiche sowohl relativ konstante (geerbte und in früher Sozialisation erworbene) als auch bewusst formbare Anteile haben, sind sie als Basis einer Kompetenzrekonstruktion nutzbar. Im Coachingprozess werden die drei Bereiche verknüpft, um die individuelle Palette an Kompetenzen breit zu fundieren und in den Umsetzungsmöglichkeiten zu konkretisieren.

Fähigkeiten liefern die inhaltliche Komponente von Kompetenzen. Persönlichkeitsfaktoren geben Hinweise auf präferierte Umsetzungssituationen, vor allem im Zusammenspiel mit der sozialen Umwelt, und Denkstile beschreiben die individuelle Methodik beim Einsatz von Kompetenzen.

Im Diskurs zu kompetenzorientierten Verfahren hat sich zuletzt der Begriff „Feststellung“ etabliert. Meiner Einschätzung nach ist dies der Versuch, dem Spannungsfeld der Anforderungen des Marktes zwischen reflexiv-fördernden und objektiv-diagnostischen Methoden mit einem neutralen Wording zu begegnen. Nimmt man das Konzept der biographisch gewachsenen Kompetenz ernst, so folgt daraus, dass eine Messung höher als ordinal skaliert nicht möglich ist. Von Seiten (u.a.) der Personalentwicklung in Unternehmen besteht jedoch meist der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und Objektivität der Verfahren, auch im Sinn von Vergleichbarkeit und Fairness. Wie lässt sich dies nun vereinen? Möglicherweise durch eine Kombination von biographischer Kompetenzrekonstruktion und Teilen der klassischen Potenzialanalyse.

Im Konzept der kompetenzfokussierten Beratung ergibt sich die Vereinbarkeit einerseits aus der Anerkennung der lebensgeschichtlich entwickelten individuellen Kompetenzen und andererseits aus der Verortung dieser Kompetenzen in verschiedenen Rahmen, die aus der psychologischen Forschung fundiert sind. Dies kann entweder durch Testung erfolgen oder durch die intersubjektive Validierung von Einschätzungen der Person. So dienen die „Frames“ der kompetenzfokussierten Beratung dazu, den Begriff der „Feststellung“ tatsächlich methodisch umzusetzen. Neben dem deutlich erhöhten Verständnis der Hintergründe der eigenen Kompetenzen (Metakognition) hat dieses Vorgehen für Coaching-Teilnehmer auch den Effekt der Verankerung durch intensivere Reflexion. Dadurch werden die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten der Kompetenzen klarer und persönliche Zielformulierungen konkreter.

„Die kompetente Persönlichkeit“ weiterlesen

Kompetenzfokussierte Beratung

Die Reflexion und Feststellung persönlicher Kompetenzen kann bei einer Vielzahl von Beratungsanliegen ein wesentlicher Baustein für Lösungen und Entwicklungsziele sein.

Mit dem von mir entwickelten Konzept der kompetenzfokussierten Beratung biete ich Coaching, Training und Methodenworkshops an. Hierbei ergänze ich das systemische Verständnis der Coachrolle und der Ressourcenorientierung durch den biographischen Ansatz und die Bausteine einer Kompetenzbilanzierung. Diese Kombination ermöglicht es Coachs, individuelle und zielgruppengerechte Beratungsprozesse auf der Basis einer Kompetenzrekonstruktion zu gestalten.

Kompetenzfokussiert beraten heißt, die ganze Person in den Blick zu nehmen und in ihrem Werdegang, ihren Lebensprinzipien, ihren Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen. Dabei hilft u.a. die Orientierung an psychologischen Persönlichkeitsmodellen, die Coachs als unterschiedliche Perspektiven („Frames“) einsetzen, um die eigene Einschätzung der Klienten zu fundieren und diese Eindrücke in den Gesprächsprozess einzubringen.

Workshops in kompetenzfokussierter Beratung biete ich über das Institut istob-Zentrum in München an.

 

Der Weg ist das Ziel

Nutzen Sie Methoden des selbstgesteuerten Lernens zur Kompetenzentwicklung.

In diesem Thema steckt viel Potenzial, dass Sie für den Fachunterricht und besonders für Projektarbeiten erschließen können. Durch Projektarbeit (und -prüfung) halten Arbeitsweisen der Berufswelt Einzug in Schule und Ausbildung. Für ein gutes Ergebnis sind neben persönlichen Kompetenzen wie Zielorientierung, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz auch methodische Kompetenzen erforderlich. Diese entwickeln sich aus der Auseinandersetzung mit praxisnahen Arbeitsaufträgen: Was ist genau der Auftrag? Was sind die Vorgaben bzgl. Zeit und Rahmenbedingungen? Welche Vorbereitungen, Absprachen und Arbeitsschritte sind nötig? Wie sieht der konkrete Projektplan aus? Wie kontrolliere ich/wir die Qualität unserer Arbeit? Wie wird das Ergebnis präsentiert?

Auf Persönlichkeitsentwicklung ausgerichtete Methoden zur Berufsorientierung, wie die Kompetenzwerkstatt, nutzen die eigenverantwortliche Gestaltung von Arbeitsweisen und Lösungswegen erfolgreich, um Schüler zu motivieren und berufsbezogene Kompetenzen zu fördern. Für die Kompetenzwerkstatt steht ein Set von Methoden zur Verfügung, dass weitgehend frei auf die inhaltlichen Module angewendet werden kann. Die Methoden selbst haben teils schon Tradition. Neu ist in diesem Zusammenhang, dass Schüler ein Verständnis entwickeln, welche Methode sie zum aktuellen Lernziel führen kann, und dass sie diese selbst wählen dürfen. Vor der inhaltlichen Arbeit steht also das Einüben eines Methodenrepertoires mit den möglichen Zielsetzungen: Inhalte zu exzerpieren, Informationen zu ordnen, komplexe Aufgaben zu planen und Prozesse zu reflektieren. Mit dem Verständnis der (Kommunikations-) Regeln einzelner Methoden entwickeln Jugendliche auch ihre soziale Kompetenz weiter. Für den Einstieg zur Förderung von Projektkompetenzen sind gut verständliche Methoden z.B.: Brainstorming, Mindmap, (Koch-) Rezept, Zeitungsartikel, Skalierungen…

Die nächste Möglichkeit, mehr über das Thema Lern- und Projektkompetenz zu erfahren, haben Sie beim Workshop zum Wettbewerb Technik-Scouts:

http://www.technik-scouts.de/

Hier eine kurze Beschreibung einiger Methoden:

Handout sgL web

Thesen zu Supervision als Entwicklungsprozess

Supervision ist Einladung und Anleitung zur Metaperspektive, um im Team ein gemeinsames Sensorium für Beziehungen, Hindernisse, Zusammenhänge und Perspektiven zu entwickeln.

Supervision als Setting für Lösungsprozesse erzeugt Motivation durch Beteiligung, Einverständnis und Commitment zur Umsetzung von Veränderungen.

Supervisorische Einzelberatung ist Rollenklärung, Reflexion von Entscheidungsmustern und Überprüfung der eigenen Handlungskompetenz.

Im Kontrast zu Fachberatung und Consulting fokussiert Supervision auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte in Teams und Organisationen.

Supervision hilft, das Mehr des Ganzen sichtbar zu machen.

Praxiserfahrungen mit der Kompetenzwerkstatt

Dieser Bericht aus Kirchheim (Baden-Württemberg) beschreibt anschaulich, welche Projekte Jugendliche innerhalb der Kompetenzwerkstatt gestalten können. Aus dem direkten Zusammenhang von eigenen Stärken und Zielen mit den Inhalten der Praxisprojekte bekommen die Jugendlichen eine Vorstellung, wie sie ihre aktuellen Kompetenzen bei möglichen späteren Berufen nutzen können.

http://www.teckbote.de/nachrichten/stadt-kreis_artikel,-Staerken-zeigen-_arid,65931.html

Der Kreisjugendring Esslingen bietet die Kompetenzwerkstatt seit 2007 in enger Kooperation mit Haupt- und Realschulen an. Wie dieses Beispiel zeigt, ist sie als fester Bestandteil in den Berufsorientierungsprozess über die Jahrgangsstufen 7 bis 9 integriert. Mit der Reflexion und praktischen Erprobung der eigenen Stärken bekommen die Jugendlichen schon in der 7. Klasse einen wichtigen Impuls, sich mit der eigenen Person und der eigenen Zukunft zu beschäftigen. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung und der Spaß an der Gruppenarbeit erzeugen bei den Jugendlichen Motivation für die weiteren Bausteine der Berufsorientierung.

http://www.moerikeschule-nuertingen.de/html/berufseinstiegsbegl.html

Stark macht schlau

So könnte das Motto eines Programms zur Förderung von Resilienz und Kompetenz bei Jugendlichen lauten. Ziel solcher Maßnahmen ist es, Jugendliche über die letzten Schuljahre bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Berufsorientierung zu begleiten und ihnen den Berufseinstieg mit einer reflektierten und fundierten Berufsentscheidung zu ermöglichen.

Die Kompetenzwerkstatt bietet dafür neben der strukturierten Reflexion von persönlichen Stärken, Werten und Zielen ein übergreifendes Rahmenkonzept. Diese Kombination macht es möglich, Resilienz und Kompetenz bei Jugendlichen in einem schrittweisen Prozess gezielt zu fördern. Mit der Kompetenzwerkstatt sind Schulen und Sozialarbeit zudem in der Lage, Angebote der vertieften Berufsorientierung und Schülerpraktika sinnvoll zu integrieren.

Ein aktuelles Beispiel für den Aufbau von Kompetenzen durch strukturierte Stärkenarbeit ist das „Stärkenheft“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg. Die AutorInnen beschreiben anschauliche und vielfältige Übungen für Stärkenreflexion und Kompetenzentwicklung. Diese sind fundiert durch die Grundlagen der lösungsorientierten Beratung und jahrelange Praxiserfahrung mit Kompetenzwerkstatt und Qualipass. Die teils spielerischen Methoden sind auch in der Schule gut umzusetzen.

http://jobfit-bw.de/index.php?id=111

Eine Einführung zum Thema Resilienz bei Kindern gibt dieser Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Die Autorin beschreibt, wie sich emotionale Stabilität und Offenheit für Erfahrungen positiv auf die Lernfähigkeit auswirken:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-das-geheimnis-einer-robusten-seele-1.1017907